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Claudine Anrather

am Freitag, dem 31. Jänner 2020 - 20-00 Uhr bis Dienstag, dem 20. Oktober 2020

Ausstellung bis 20. Oktober verlängert!

Unter dem Titel „… zauberhaft!“ präsentiert das Museum die neuesten Werke, der seit über 20 Jahren in New York lebenden Wienerin, Claudine Anrather, im Museum. Die Malerin wählt die klassische Ölmalerei und traditionelle Motive, wie Akte und Stilleben, für ihre Bilder, die sie aber vollkommen neu interpretiert. Die Künstlerin schafft dabei, dass dem Betrachter niemals langweilig wird, da man sich auf eine wahre Entdeckungsreise in ihren Bildern machen kann. Erst bei mehrfachem Betrachten wird man „alles“ gesehen haben … oder man wird immer wieder auf's Neue überrascht.

Einige Gedanken von Claudine Anrather zu ihren Bildern: Die Arbeiten dieser Ausstellung im Museum sind bis auf 2 Bilder in den letzten eineinhalb Jahren entstanden. Die Ausstellung zeigt 2 Werkgruppen - Blumenbilder und fiktive Selbstporträts. Durch, wie ich sie nenne „fabricated selves“, fiktive Selbstportraits greife ich Stereotypen der weiblichen Darstellung in der Kunst auf und beschäftige mich damit zugleich mit der Rolle der Frau in der Welt. Oft indem ich weibliche Archetypen darstelle. Sehen und gesehen werden, Subjekt und Objekt, Künstlerin und Muse, in diesen Bildern schauen diese Frauen bewusst zum Betrachter zurück … die Spontanität des Pinselstrichs erlaubt mir ihre Emotionen direkt zu übermitteln. Ich strebe nicht unbedingt nach äußerer Ähnlichkeit sondern versuche mehr eine bestimmte Stimmung, eine Befindlichkeit  darzustellen, eine eigene Welt, traumhaft und theatralisch. Ich beginne meine großen Bilder oft am Boden, abstrakt und gestisch, trage die Farbe mit grossen Pinseln auf, bis sich für mich ein sinnvoller Bildzusammenhang ergibt. Ähnlich wie im Surrealismus kommen so die Bildinhalte oft aus dem Unterbewusstsein und der Malprozess ist sehr direkt und körperlich, allein schon durch die Größe der Bilder. Farbe und Pinselstrich sind in meinen Bildern ebenso Bedeutungsträger wie figurative Elemente. Wahrscheinlich bin ich hier auch etwas von der Amerikanischen Moderne beeinflusst. Meine künstlerischen Quellen sind vielschichtig, Symbolismus, Wien um die Jahrhundertwende ist oft der Ausgangspunkt, habe dann aber zunehmend eine persönliche Formensprache entwickelt. Es bereitet mir Freude klassische Mythologie, religiöse Ikonographie, Kunst aus verschiedenen Zeiten aufzugreifen und neu zu interpretieren. Ich versuche die Grenzen von Kunst und Kitsch zu hinterfragen, Schönheit und Vergänglichkeit, figurative Elemente die sich in der Abstraktion auflösen, die Welt in meinen Bildern ist eine dialektische und dramatische wie im Theater oder im Traum … ein fragiles Gleichgewicht gegensätzlicher Kräfte. Was einen Moment stabil erscheint droht im nächsten zusammenzubrechen … Verschiedene Malstile werden ebenfalls zum Ausdrucksträger, wie dünn und dick aufgetragene Farbe und Pinselstrich-Figuren erscheinen oft geisterhaft, traumhaft … wie ein Nachbild, das in den Augen noch nach dem Stimulus da ist.

Die Blumenbilder sind echte Stilleben, eine direkte Auseinandersetzung mit dem Objekt, seiner Unbeständigkeit und als solche der feinstofflichen Ebene vielleicht näher. Ich versuche die volle Lebensenergie der Blumen festzuhalten, ihre flüchtige subtile Form, ihre Schönheit….





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